Ist der Westen am Ende?
SonntagSonntag | 16. November16.11. | 2025 | 19:00 Uhr | Tickets 10 - 17 € |
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Lange Zeit galt das transatlantische Bündnis als Garant für politische Stabilität, das westliche Europa als global einflussreich und wirtschaftlich prägend. Schon der Beginn des Ukraine-Krieges stellte dieses Selbstverständnis in Frage, seit dem zweiten Amtsantritt des amerikanischen Präsidenten Donald Trump scheint Europas Vormachtstellung endgültig gebrochen. Die USA sind kein verlässlicher Partner mehr, neue Bündnisse und kriegerische Konflikte entstehen, Europa verliert zusehends an Handlungsspielraum. Die wachsende Macht populistischer Parteien und Politiker drohen die demokratischen Systeme unseres Kontinents zudem von innen auszuhöhlen.
In einem Interview mit der Berliner Zeitung sagte die Feministin und Emma-Herausgeberin Alice Schwarzer im Februar 2025: „Eine moralisierende Ideologisierung und der Mangel an Realitätssinn haben Europa regelrecht verblendet, haben uns nicht nur ökonomisch schwer geschwächt, sondern auch strategisch.“ Europa und insbesondere die Ukraine betrachtet Schwarzer als Spielball im Machtkampf zwischen Amerika und Russland. Gemeinsam mit Sahra Wahrenknecht veröffentlichte sie 2023 ihr „Manifest für den Frieden“, in dem sie den damaligen Bundeskanzler Olaf Scholz aufforderte, Verhandlungen und Kompromisse mit Russland zu befördern. Vor den EU-Wahlen im Juni 2024 erneuerte sie ihren Appell.
Jana Simon befragt Alice Schwarzer zu den Hintergründen für ihre Haltung, für die sie vehementen Widerspruch, durchaus aber auch leiser vorgetragene Zustimmung erntete. Gemeinsam denken die beiden Journalistinnen darüber nach, wie aus der aktuellen Krise ein neu aufgestelltes, gestärktes Europa entstehen kann.
Alice Schwarzer ist Gründerin und Herausgeberin der Zeitschrift Emma. Seit den 1970er Jahren engagiert sie sich für die Frauenbewegung, bis heute prägt sie den feministischen Diskurs entscheidend. Unermüdlich setzt sie sich gegen Sexismus und weibliche Diskriminierung ein. In der Zeitschrift Emma, aber auch in zahlreichen Buchveröffentlichen äußert sie sich u. a. zu den Themen Pornographie, religiöser Fundamentalismus, sexuelle Gewalt und Geschlechterdifferenzen. 2005 wurde sie mit dem Bundesverdientskreuz ausgezeichnet.
Jana Simon im Gespräch mit Alice Schwarzer
Salon Populaire
GLÄSERNES FOYER
SO, 16.11.25, 19:00 UHR
Einheitspreis 17 € / ermäßigt 10 €