THEATER IM
PFALZBAU
Pfalzbau 27 Tanz
Tanz

PASIONARIA

SamstagSa 8. Dezember 8.12.201819:30 UhrTickets 20 € - 35 €
Tanz

PASIONARIA

Stell Dir diesen Ort vor, über den jeder spricht. Den Ort, in den wir all dies verwandeln. Diese Welt, die das Ergebnis all unserer Anstrengungen der letzten Jahre ist. Diesen Ort nennen wir Fortschritt. Wir könnten diesen Ort, diesen Planeten Pasionaria nennen. Dort leben Wesen, die uns ähneln, die auf perfekte Weise so gestaltet wurden, dass sie uns imitieren. Was wir Leben nennen, wurde in eine künstliche Landschaft verwandelt, und aus ihren Einwohnern wurden technische Geräte, die jede Form der Leidenschaft verloren haben. Die Gegenwart, in der wir leben, gibt uns eine Vorstellung von der Zukunft, in der wir einfach aufgehört haben zu fühlen. Eine Zukunft, in der wir nicht einmal mehr darauf hoffen, uns von anderen zu unterscheiden und ein eigenes Leben zu leben. Der Dichter Leopoldo María Panero schrieb: “Ich zerstöre mich selbst, um zu spüren, dass ich ich bin und nicht alle anderen.” Wir erkennen, dass Schmerz und Leidenschaft uns von Robotern und Statuen unterscheiden, und wir benutzen diese inaktiven Körper in diesem Stück, um uns selbst zu betrachten, Unterschiede festzustellen und herauszufinden, ob wir noch am Leben sind. Pasionaria stellt die emotionale Distanziertheit in Frage, auf die wir uns zubewegen. Marcos Morau und seine Tänzer regen zur Reflexion an über die Idee des Fortschritts, die uns aufgebürdet wird. Er entwirft darin die Vision einer künstlichen Welt, in die wir hinein gestoßen und gewaltsam geworfen werden, in der Individualismus und moralische Feigheit aus der gegenwärtigen Welt einen Ort schutzloser Erwachsener macht. So visualisiert er eine Zukunft, die offensichtlich zu weit weg ist.

 

Warum entfernt sich eine Person immer gerade dann, wenn ein menschliches Wesen zeigt, dass es Bedürfnisse und Sehnsüchte hat? Simone Weil

 

Wenn du die Kinder kontrollierst, kontrollierst du die Zukunft. Michel Houellebecq, Unterwerfung

 

Marcos Morau studierte Choreographie in Barcelona, Valencia und New York und gründete 2005 das Kollektiv La Veronal – zusammen mit Künstlern aus den Bereichen Tanz, Film, Photographie und Literatur. Seitdem wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und choreographiert an wichtigen Ensembles wie dem spanischen Nationalballett und dem Royal Danish Theatre in Kopenhagen.

LA VERONAL, SPANIEN

SA, 08.12.18, 19:30 UHR, AL 1, TG 3, TG 6

GROSSE BÜHNE

Choreographie Marcos Morau zusammen mit den Tänzern

Bühne Max Glaenzel

Kostüme Silvia Delagneau

Preise 35 € / 30 € / 25 € / 20 €

Dauer ca. 75 Minuten, keine Pause