Joaquín Rodrigo ist der erste der neueren spanischen Komponisten, der sich in besonderem Maße der konzertanten Gattung gewidmet hat. Er fand zu einem Stil, der sich durch formales Können, transparente Instrumentation, melodische Geschmeidigkeit und pikante Harmonik auszeichnet.
Das Akkordeon ist als Instrument tief in der litauischen Volksmusik verwurzelt. Dass es heutzutage vor allem auch als vielfältiges Instrument der klassischen Musik wahrgenommen wird, dazu hat zu einem großen Teil Martynas Levickis – seit Jahren einer der international gefragtesten Musiker seines Faches – beigetragen. Astor Piazzollas Musik mit ihrer Leichtigkeit und Melancholie hatte den jungen Akkordeonisten bereits von Kindesbeinen an in ihren Bann gezogen. Piazzollas Konzert Aconcagua wurde erst posthum nach dem höchsten Berg Amerikas benannt und trägt „das Steigen auf das Dach der Erde in all seinen Facetten und seiner Symbolik in sich: Freiheit, Sehnsucht, Einsamkeit, Schmerz, Verklärung, Frieden.“
Anerkennung in Fachkreisen erlangte Martynas Levickis durch seinen Sieg bei der Akkordeon-Weltmeisterschaft 2010, dem Coupe Mondiale, der in Kroatien ausgetragen wurde. Sein Repertoire überschreitet bewusst Genre-Grenzen und reicht vom Barock bis zur zeitgenössischen Musik. Schwerpunkt ist die klassische Musik, aber mit Experimentierfreude arrangiert er auch Volksweisen und populäre Musikkompositionen für sein Instrument.
Seine Carmen-Suite hat Rodion Shchedrin für seine Frau, die berühmte Ballerina und Choreographin Maya Plissezkaja komponiert. Er machte sich die Themen Bizets zu eigen, indem die bekannten Melodien aus Carmen rhythmisch und von der Instrumentierung her geschärft erklingen. Seine – wenn man so will – expressionistische Adaption, die ganz der russischen Klangsprache verhaftet ist, löste in der Sowjetunion einen Skandal aus und wurde erst auf Intervention von Schostakowitsch zugelassen.