Petite Messe Solennelle
SonntagSonntag | 10. Mai10.05. | 2026 | 18:00 Uhr | Tickets 20 - 27 € |
SonntagSonntag | 10. Mai10.05. | 2026 | 18:00 Uhr | Tickets 20 - 27 € |
Dass Gioachino Rossini geistliche Werke verfasste, mag manche durchaus überraschen, kennt man ihn doch viel eher als Komponist komödiantischer Opern wie Il barbiere di Siviglia oder Il viaggio a Reims oder Werken der Gattung Opera seria, etwa La Donna del Lago oder Tancredi. Und doch schuf er darüber hinaus einige Messen und weitere geistliche Kompositionen; das Stabat mater aus dem Jahre 1833 dürfte die wohl bekannteste sein.
Seine Petite Messe solennelle („kleine, feierliche Messe“) nimmt in seinem Schaffen eine gesonderte Stellung ein. 34 Jahre nach Rossinis letzter Oper Guillaume Tell und damit fünf Jahre vor seinem Tod entstanden, stellt sie seine letzte größere Komposition dar. Der Titel erscheint zunächst irreführend, denn vier Solisten, bis zu achtstimmige Chöre und eine Spieldauer von weit mehr als einer Stunde lassen sie umfangreicher erscheinen als vergleichbare Werke dieser Gattung. Hier blitzt ein ironischer Unterton des inzwischen betagten Komponisten durch, der sich auch im zweiten Attribut „solenelle“ zeigt: Tatsächlich feierlich wirkt die Musik nicht, was allerdings nicht als unerhörte Provokation ihres Schöpfers zu deuten ist, sondern eher dessen Auffassung entspricht, dass religiöse Musik nicht schwermütig oder gar weltfern klingen müsse. Denn umgekehrt hält er sich an das Ordinarium, also an den feststehenden Text eines christlichen Gottesdienstes. Die dabei verhandelte Leidensgeschichte Jesu wirkt so recht ungewöhnlich, zumal Rossini seinen in den zahlreichen Belcanto-Opern gepflegten Kompositionsstil mit neuen Erkenntnissen kombinierte, die beispielsweise aus seinen Studien über den Kontrapunkt hervorgingen.
Tatsächlich „klein“ ist an dieser Messe aber die instrumentale Besetzung: zwei Klaviere und ein Harmonium – mehr benötigte oder wollte Rossini nicht. Dies war allerdings auch den Bedingungen der Uraufführung anlässlich der Einweihung der Privatkapelle von Gräfin Louise Pillet-Will geschuldet, welcher das Werk auch gewidmet ist. Mehr aus Angst, ein anderer könne ihm zuvorkommen, arbeitete Rossini später noch eine Version mit Orchesterbesetzung aus. Der Beethovenchor Ludwigshafen besinnt sich jedoch auf die ursprüngliche Fassung dieses nur selten aufgeführten Werks und möchte dem Publikum so ein ungewöhnliches Klangerlebnis bieten.
Von Gioachino Rossini
Beethovenchor Ludwigshafen
Mit Hanna Gries, Sopran
Marie Henriette Reinhold, Alt
N.N., Tenor
Timothy Sharp, Bass
Hanna Pyo, Klavier
Johannes Michel, Harmonium
Leitung Tristan Meister
FRIEDENSKIRCHE LUDWIGSHAFEN
SO, 10.5.26, 18:00 UHR
Einheitspreis 27 € / ermäßigt 20 €