THEATER IM
PFALZBAU
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Wort und Wein

FreitagFr20. Dezember20.12.201919:30 UhrTickets 16 €
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Wort und Wein

Wer Martl kannte, konnte ihre Hymnen auf ein einfaches Butterbrot im Schlaf hersagen. „Des is, was isch a redlisch Mahlzeit nenn: a Scheib Schwarzbrot und gut Butter drauf. Des is was für anständische Leut. Und die, wo sisch von Naschzeusch ernähre, die sin grad zu faul zum Kaue und halte sisch fir was Besseres.“ Ursula März

Nie hat Tante Martl den Ort ihrer Geburt, eine Kleinstadt in der Westpfalz, verlassen. Jedenfalls nicht für längere Zeit. Ihr Leben endete, wo es begonnen hatte, im Haus ihrer Eltern. Und doch ist schon der Beginn ihrer Biographie ungewöhnlich. Nach zwei Töchtern wünschte sich der Vater nichts mehr als einen Jungen, und er weigerte sich beharrlich, den Tatsachen ins Gesicht zu sehen. Auf dem Standesamt nach dem Geschlecht des Sprösslings gefragt, nickte er nur und widersprach dem Standesbeamten nicht, als dieser es im Geburtsregister mit männlich verzeichnete. Lange ließ sich die Täuschung nicht verbergen, aus Martin wurde Martina, aus Martina Tante Martl: Eine Frau, die immer ein wenig im Schatten ihrer beiden älteren Schwestern stand und sich um größtmögliche Unauffälligkeit bemühte. Wie sehr sich der Lebensweg ihrer unscheinbaren Patentante von dem der Schwestern unterschied, wie sie gegen alle Konventionen als unverheiratete Volksschullehrerin ihre Eigenständigkeit bewahrte, das beschreibt die Journalistin Ursula März mit viel Respekt und Humor. Und auch wenn ihre Liebeserklärung an die pfälzische Tante ähnlich bescheiden daherkommt wie diese selbst, handelt es sich bei dem im Herbst dieses Jahres erschienenen Buch um das berührende und gewichtige Porträt einer Frauengeneration, die sich ihre Rechte erst erkämpfen musste.

 

Zu unserem Wort und Wein „Weihnachts-Spezial“ reist Ursula März persönlich an, um aus ihrem Roman zu lesen. Der Buchhändler Fabian Reinecke gibt Einblick in ein Geschäft, das gerade in der Vorweihnachtszeit Hochkonjunktur hat. Er kann all jenen weiterhelfen, die noch ein wertiges Last-Minute-Weihnachtsgeschenk brauchen. Und noch weitere Menschen der Region erzählen im Gespräch mit Intendant Tilman Gersch über ihre ganz persönliche Weihnachtszeit. Dazu wird gesungen und gebastelt – same procedure as every year!

Zwei gekreuzte Nelken, eine gelbe im roten Feld und eine rote im gelben, das ist das Familienwappen des Weinguts Georg Naegele in Hambach. „Nägelscher“, so heißen im pfälzischen Volksmund die Nelken. Seit 1796 steht der Name Georg Naegele für eine alte pfälzische Familientradition und eine tiefe Verbundenheit zu sorgsam gepflegter Weinkultur, untrennbar verbunden mit der bewegten Geschichte des Weinortes Hambach unterhalb des berühmten Schlosses. Die köstlichen Gutsweine des Betriebs können Sie bereits seit einiger Zeit an unserem Ausschank im Theater genießen. Nun ist Gelegenheit, die Spezialitäten des Hauses kennenzulernen.

Moderation Tilman Gersch

In Zusammenarbeit mit der Städtischen Musikschule Ludwigshafen

FR, 20.12.19, 19:30 UHR
Weihnachts-Spezial: Tante Martl

Zu Gast u.a.
Ursula März
, Autorin und Journalistin (Die Zeit, Frankfurter Rundschau)
Fabian Reinecke, Buchhändler (Bücher Bender, Mannheim)

Marica Kovacic, Pflegedienstleitung Ökumenische Sozialstation Ludwigshafen am Rhein e. V.
Weingut Georg Naegele - Schlossbergkellerei, Hambach
Am Flügel Frank Rosenberger
Moderation Tilman Gersch
In Kooperation mit der Städtischen Musikschule Ludwigshafen


GLÄSERNES FOYER
Einheitspreis 16 € (inkl. 3 Weinproben)